Cookie Consent by FreePrivacyPolicy.com Was hat ein Handkuss mit dem Einsatz deutscher Soldaten in einem afrikanischen Land zu tun? / mGGp - für eine menschliche Gesellschaft
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Was hat ein Handkuss mit dem Einsatz deutscher Soldaten in einem afrikanischen Land zu tun?

Politik ist ein schmutziges Geschäft und wer sich damit intensiver beschäftigt, ist davon überzeugt, dass dies der Wahrheit entspricht.
Unser Bundespräsident Horst Köhler, dem meine Sympathien bisher gehörten, hat sich dieser Tage für einen Einsatz deutscher Soldaten im afrikanischen Land Kongo ausgesprochen. Was hat unseren höchsten Repräsentanten dazu bewogen, in das aktive politische Leben einzugreifen; eine Frage, die sich sicherlich so mancher gestellt hat und die nachdenkenswert ist. Ich würde zu gerne wissen, was ihn dazu bewogen hat, diese Entscheidung zu treffen, zumal wesentliche Faktoren dahingehend weisen, dass Fakten geschaffen werden sollen, mit deutscher Hilfe weiterhin ein Land auf deren Kosten auszuplündern.
Zu den Fakten:
Kanzlerin Angela Merkel hat dem französischen Präsidenten Jacques Chirac bei ihrem ersten Besuch mehr deutsches Engagement in Afrika fest zugesagt. Eigentlich hätte er es genau spezifizieren können; sein Interesse gilt dem Kongo, einem Land von der 6-fachen Größe Deutschlands. Chirac hat größtes Interesse, die Macht Josef Kabila, dem Präsidenten Kongos, zu festigen. Nicht von ungefähr, hat Chirac schon früh erkannt, wie wichtig begrenzte Rohstoffe wie Coltan und Uran für sein Land bzw. für Firmen und Konzerne seines Landes sind (Coltan ist z.B. in jedem Handy zu finden, es gibt außer dem Kongo kein einziges Land mit derart großen Vorkommen) . Da dieses Land zudem reich an Gold und Diamanten ist, ist nicht verwunderlich, dass dieses Land wie kein anderes Land in Afrika von Ländern, vor allem aber von Firmen, umworben wird. So ist nicht verwunderlich, dass Stammeskonflikte bewusst geschürt wurden, um günstig an die Rohstoffe zu kommen. Dass dabei die letzten Jahre über 60.000 Kämpfer und über 4 Millionen Zivilisten zum Opfer gefallen sind, hat die übrige Weltgemeinschaft bislang nicht gestört.
Nun also sollen deutsche Soldaten die „ersten demokratischen Wahlen des Landes“ mit 50.000 Mann absichern. Was in den Medien kaum erwähnt wird, die Bundeswehr schickt in die kongolesische Hauptstadt lediglich 100 Techniker und Stabsoffiziere. Die anderen stehen in Frankreichs ständiger Militärbasis in Gabun, auf dem deutschen Kriegsschiff “Berlin” im Atlantik - oder in Deutschland. Nur Frankreich stellt sog. Kampftruppen in Kinshasa. Briten, Dänen und Niederländer z.B. haben keine Zusage gemacht, da sie den Einsatz als nationales französischen Unternehmen sehen, entsprechend der post-kolonialen Einflusspolitik, die Chirac seit Jahrzehnten betreibt.
Am 24.3.06 konnte ich in Bayern2 Radio beim sog. „Tagesgespräch“ eine Diskussion zwischen dem Gründer der Cap Anamur Rupert Neudeck und der SPD Politikerin Ursula Mock , Mitglied des Verteidigungsausschusses des deutschen Bundestages. Leider konnte ich nur noch die letzten Diskussionen aufnehmen, ein kurzes „Reinhören“ lohnt sich sicherlich.

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