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Amerikanisches Volk befürwortet Folter

In der Zeit vom 20. bis zum 23. Mai wurden im Auftrag von ABC News
und der Washington Post 1.005 zufällig ausgewählte US-Bürger tele-
phonisch zu ihren Ansichten über Folter befragt. Die Fehlerquote der
Ergebnisse der Umfrage wurde dabei mit 3 Prozentpunkten angegeben.

http://abcnews.go.com/sections/us/Polls/torture_poll_040527.html

Diese Umfrage lieferte ebenso erschreckende wie hinsichtlich der
weit verbreiteten Folterungen von Gefangenen durch US-Soldaten auch
erklärende Ergebnisse.

Von allen Befragten sagten 35 Prozent, daß Folter - in klarer
Abgrenzung zu weniger starken 'körperlichen Mißhandlungen' -
'in einigen Fällen' zulässig sei, wenn es sich um Terrorismusver-
dächtige handele. Menschen, die eines Angriffs auf US-Soldaten
im Irak oder Afghanistan verdächtigt werden, können nach Ansicht
von 34 Prozent aller Befragten gefoltert werden. 'Körperliche
Mißhandlungen' von Terrorverdächtigen halten 46 Prozent für
zulässig, von Verdächtigen von Angriffen wiederum ein Prozent
weniger.

Die Vorgänge in dem US-geführten Gefängnis Abu Ghurayb im Irak
werden von 60 Prozent der Befragten als Mißhandlung und nur von
29 Prozent als Folter bezeichnet.

Diejenigen Amerikaner, die der Ansicht sind, daß es die Sache
wert war, den Irakkrieg zu führen, halten Folter zu 50 Prozent
in bestimmten Fällen für zulässig. Kriegsgegner lehnen Folter
in jedem Fall zu 75 Prozent ab.

40 Prozent der Anhänger der republikanischen Partei halten Folter
in einigen Fällen für zulässig, während es 'nur' 27 Prozent der
Anhänger der derzeit oppositionellen Demokraten sind.

44 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen halten Folter
in bestimmten Fällen für annehmbar. Auch die Rasse scheint einen
Unterschied zu machen - vermutlich durch einen häufig unterschied-
lichen sozialen Hintergrund. So halten 30 Prozent der Nichtweißen
Folter für akzeptabel, aber 40 Prozent der Weißen.

Um so jünger die Befragten waren, desto größer war auch ihre
Akzeptanz von Folter. Während 23 Prozent der Senioren Folter
in bestimmten Fällen als zulässig ansahen, waren es 44 Prozent
der unter-30-Jährigen.

Von den aus Abu Ghurayb und weiteren US-geführten Gefängnissen
bekannt gewordenen Folterungen - die von der Mehrheit nur als
'Mißhandlungen' angesehen werden - halten 66 Prozent aller
Befragten - 74 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen -
Schlafentzug für eine zulässige Methode.

Die Verweigerung von Nahrung oder Wasser wird von 38 Prozent der
Befragten als annehmbar bezeichnet, die Anwendung von Elektroschocks
von 17 Prozent - 26 Prozent der Männer und 8 Prozent der Frauen -
 und die sexuelle Erniedrigung von 16 Prozent aller Befragten.

Die Tatsache, daß über ein Viertel aller befragten Männer den
Standpunkt vertrat, daß Menschen, die verdächtigt werden, an
einem Angriff auf US-Soldaten im Irak beteiligt gewesen zu sein
in 'bestimmten Fällen' - bei Terrorismusverdächtigen wurde als
Beispiel genannt, daß die Ermittler sich Informationen über einen
bevorstehenden Anschlag erhoffen - mit Elektroschocks gefoltert
werden können und dies darüber hinaus von der absoluten Mehrheit
nur als 'Mißhandlung' angesehen wird, zeichnet ein dunkles Bild.

Andererseits erklärt diese Umfrage aber auch ein Stück weit, wie
es zu den weitverbreiteten Gefangenenfolterungen kommen konnte.

Die US-Soldaten im Irak sind mehrheitlich Mitglieder gleich mehrerer
jener Gruppen, die sich stärker für Folter ausgesprochen haben. Sie
sind in der überwiegenden Zahl weiß, männlich, jünger als 30 Jahre
und auch selbstverständlich Kriegsbefürworter. Da sich die Akzeptanz
von Folter hier addiert, wird deutlich, wie groß die Zustimmung für
die Folterung von Gefangenen innerhalb des US-Militärs sein dürfte.

http://www.freace.de/artikel/200405/300504b.html





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